Reisebeschreibung, Reisetagebuch

Irgendwo im Nirgendwo….

Derzeit stehen wir irgendwo zwischen Marokko und Mauretanien. Die Ausreise aus Marokko ging relativ flott von statten. Nun sitze ich im Auto, habe Zeit und schreibe noch fix einen Beitrag, die nächsten Tage klappt das nicht mehr. Internet wird es keins mehr geben und Heiko ist seit gestern wieder planmäßig daheim.

Vorgestern haben wir abermals die Sachen gepackt und das Ziel Dakhla angesteuert. Die Fahrt war wesentlich entspannter als die Tage zuvor. Weniger Autos, weniger Hektik und kleinere Städte. Das fahren auf der Landstraße macht hier wieder Spaß. 😉 Angekommen auf unserem Campingplatz in Dakhla, haben wir das natürlich Ablaufprogramm gestartet. Als erstes wird das Zelt aufgebaut, diesmal nur meins, Heiko brauchte ja keins mehr. Ich setzte zum ersten Anschlag des Herings an und was folgte war Ernüchterung. Unter der Sandschicht verbargen sich Steine, Schotter und Beton. Jetzt war klar, mit dem Zelt wird das so nichts. Also Plan B rausgekramt und das Auto umgeräumt. Warum, nun ich wollte im Auto nächtigen. Während Heiko unser letztes gemeinsames Essen zubereitete, bewegte ich gefühlte hunderte von Gegenständen. Fast fertig ertönte der Ruf „Essen fassen“. Wie es sich zum Abschied gehört, noch ein Bierchen getrunken und dann war es soweit. Falk (OrgaTeam) brachte Heiko ins Hotel. Die Fahrt erwieß sich etwas schwieriger. Heiko hatte sich ein Zimmer im Internet gebucht, blöderweise haben wir es aber nicht gefunden, der Platz wo es stehen sollte, war weit und breit leer. Flexibel wir wir sind, wurde das nächste preisgünstige Hotel angesteuert und ein neues Zimmer gebucht. Zurück im Camp, stand dann die erste Übernachtung im Auto an. Überaschenderweise ging das ganz gut. Auf der Ladefläche queer hingelegt, konnte ich sogar mit ausgestreckten Beinen schlafen (die Ladefläche hat eine Länge von 1,40m).

Nachdem ich mir vorgenommen hatte auszuschlafen, das gemeinsame Briefing stand erst gegen 10.00 Uhr an, klingelte mein Wecker gegen 08.30 Uhr. Frühstück und ein frischer Kaffee machten mir den Start recht einfach. Irgendwann war es dann 10.00 Uhr. Alle Tallye Teilnehmer waren vor Ort und unser OrgaTeam erklärte uns den Ablauf der nächsten Tage. Im Anschluss daran ging es noch fix in die Stadt hinein. Für die nächsten Tage ist es wichtig, neben genügend Wasser auch genügend Lebensmittel und Treibstoff vorrätig zu haben. Allerding stand zuerst noch der Besuch der Werkstattstraße an. Wahnsinn was hier los ist. Die Autos werden hier direkt am Straßenrand repariert. Ich sags mal so, was nicht passt, wird passend gemacht, danach rollt das Auto auch wieder. Ein KFZler schlägt hier bestimmt die Hände über dem Kopf zusammen. Im Anschluss ging es noch mal fix zum Markt, frisches Obst, ein wenig Brot kaufen.

Gegen 16.00 Uhr sind wir dann auch Richtung Rasthof/Hotel Barbas gestartet. Die Fahrt ging wieder über die Landstraße, die Gegend selbst, schlicht, schroff und einfach. Viel Sand, Geröll und ab und an das Meer in der Ferne. Mondlandschaft trifft es eigentlich am genausten. Auf dem Weg zum Rasthof, ich war heute mit Falk unterwegs, blieben wir am Wendekreis des Krebses stehen. Hier noch fix ein Foto für die Familie daheim gemacht und schon ging es weiter. Übrigens, das Tagesziel lag bei ca. 270 Kilometern. Zwischendurch grüßte uns eine wilde Herde Dromedare. Wir blieben stehen und drückten auf die Auslöser. Eines der Dromedare war so begeistert, dass es direkt auf uns zukam. Sicherheitshalber ab ins Auto und nun schauen was passiert. Es fand gefallen an meinem Auto. Es stellte sich direkt daneben, schaute mich an und entleerte seine Blase. Keine Ahnung was ich davon halten soll… 😀

Schlussendlich kamen wir im Hotel gut an. Hier noch fix ein Zimmer gebucht, einen kurzen Plausch gehalten, die heiße Dusche genossen und dann ab ins Bett.

Ich könnte jetzt ewig lang weiterschreiben, aber wir haben uns gerade Richtung Mauretanien bewegt. Mal wieder ein Härtetest für Mensch und Auto. Der Weg ging über steiniges Gelände, Sand und Schotter. Spätestens in Nouakchott soll es wieder Internet geben. Bis dahin… wir sind dann jetzt erstmal in der Wüste. 🙂